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Geschichtlicher Hintergrund
1833 hat der Student und spätere Professor an der Sorbonne, Frédéric Ozanam, mit anderen Studenten die erste Vinzenzgemeinschaft gegründet. Anlass dazu waren die schlechten sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft im damaligen Lyon. Er hat mit aller Entschiedenheit auf die Verantwortung der Christen für die Armen und Schwachen dieser Welt hingewiesen. Seine Forderung nach Solidarität und das Bestreben, der drückenden Not zu begegnen, hat großen Widerhall gefunden, und schon bald bildeten sich viele Gruppen von Gleichgesinnten in ganz Frankreich. 1845 entstand die erste Vinzenzkonferenz in Deutschland.
„Die Frage, welche die Menschen unserer Tage scheidet, ist ..., ob die Gesellschaft nur eine große Ausbeutung zum Vorteil der Stärkeren oder die Aufopferung des Einzelnen für das Wohl aller, besonders für den Schutz der Schwachen, sein wird ... Auf der einen Seite steht die Macht des Geldes, auf der anderen die der Verzweiflung.” (Frédéric Ozanam)
Vorbild und Patron für alle diese Gruppen wurde der heilige Vinzenz von Paul, der für ein Leben in der Nachfolge Jesu Christi steht, im Dienst für Arme, Kranke, Leidende und sonst in Not Geratene. Seine Sorge galt besonders den Bettlern und Kranken, die er durch freiwillige Helferinnen und Helfer in ihrem Lebensbereich zu Hause aufsuchen ließ. Die Betreuung der Bedürftigen in ihren eigenen vier Wänden durch Ehrenamtliche des sozialen Umfeldes war für die damalige Zeit etwas Neues und somit ein Markstein auf dem Weg, der Caritas der Gemeinde.